Thorvald Stauning

dänischer Politiker; Ministerpräsident 1924-1926 und 1929-1942; ab 1916 div. Ministerämter; ab 1910 langj. Vors. der sozialdemokrat. Partei; bewirkte soziale Reformen

* 26. Oktober 1873 Kopenhagen

† 3. Mai 1942 Kopenhagen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 45/1962

vom 29. Oktober 1962

Wirken

Thorvald Stauning wurde am 26. Oktober 1873 in Kopenhagen als Sohn eines Wagners geboren. Er war ursprünglich Zigarrenarbeiter und wurde dann Vorsitzender seines Fachverbandes und Schriftleiter v. dessen Verbandsblatt. In der sozialdemokratischen Partei spielte er schon früh eine Rolle und zwar von 1898-1910 als deren Hauptkassierer. Im Folkethin (Parlament) saß er seit 1906 für Faxe und seit 1918 für Kopenhagen, ebenso im Gemeinderat von Kopenhagen seit 1913. Von 1910 bis 1924 war er Führer der sozialdemokratischen Partei im Reichstag. Minister, und zwar ohne Portefeuille, war er erstmals von 1916 bis 1920 im Ministerium Zahle. Im Jahre 1924 bildete er selbst ein Kabinett, in dem er den Vorsitz, sowie das Portefeuille für Handel, Industrie und Seefahrt übernahm. Nach den November-Wahlen von 1926, die ihm eine Niederlage brachten, trat er zurück, machte einem Agrar-Kabinett Madsen-Mygdal Platz und nahm seinen früheren Platz als Geschäftsführer der sozialdemokratischen Partei wieder ein.

Nach dem Rücktritt des Kabinetts Madsen-Mygdal am 25.4.1929 beauftragte König Christian St. abermals mit der ...